Antivirus-Programm – Das System schützen

Da heutzutage nahezu jeder Zugang zu PC, Smartphone und Tablets und dadurch auch zum Internet hat, haben gleichzeitig die Gefahren in Form von Malware durch Cyberkriminelle zugenommen. Ein Antivirusprogramm erhöht die IT-Sicherheit und schützt das System. Antivirus ist der Gegenbegriff zum Computervirus, der mit der Einführung von Rechnersystemen in den 1980er Jahren aufkam. Antiviren-Software umfasst Programme, die Schadsoftware finden und selbstständig wieder aus dem System entfernen. Inzwischen verhindern Antiviren-Programme bereits im Vorfeld vielfältige Cyberattacken und Infizierungen mit Schadsoftware wie zum Beispiel Würmer, Trojaner, Keylogger und Ransomware.

Trotz aller Vorteile haben 27 Prozent der Windows-User keinen Virenschutz installiert, obwohl die Auswahl und die Funktionsvielfalt größer denn je sind. Ein passender Virenscanner und das ideale Antivirus-Programm lassen sich auf dieser Seite finden.

Antivirus-Programm
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Verschiedene Arten von Antivirus

Echtzeit-Antivirus

Der Echtzeit-Antivirus ist rund um die Uhr aktiv und läuft in den meisten Fällen unbemerkt im Hintergrund. Diese Art des Antivirus-Programms scannt über eine System-Schnittstelle alle Dateien, Programme und Speicher. Bemerkt der Echtzeitscanner etwas Verdächtiges, informiert er den Benutzer darüber und fragt, ob der den Zugriff blockieren, die Datei löschen oder in Quarantäne verschieben soll. Das Gleiche kann der User manuell steuert, um das komplette System zu überprüfen.

Online-Antivirus

Online-Antivirus laden das zu überprüfende Viren-Muster über die Internetverbindung und haben so aktuelle Bedrohungen im Blick. Oft spricht man bei dieser Art von Antivirus auch von Online-Virenscanner. Häufig kommt er als zusätzliche Absicherung zum installierten Virenscanner zum Einsatz, wenn der Nutzer die Vermutung hegt, dass sein System befallen ist.

Weitere Virenscanner

Zahlreiche Bedrohungen bedeuten zahlreiche Schutzmöglichkeiten und somit Virenscanner. Besonders im Geschäfts-Umfeld wird Antivirus-Software zur Netzwerkanalyse eingesetzt. Jedoch haben die verschiedenen Virenscann-Arten auch einige Nachteile.

Nachteile von Antivirusprogrammen

Echtzeit-Antivirus verlangsamt das System häufig, während andere Softwareanwendungen verzögert ausgeführt werden. Des Weiteren ist es möglich, dass das Antivirus-Programm Schadsoftware meldet, die allerdings keine ist. Und dadurch können fälschlich als Computervirus identifizierte Dateien oder Anwendungen gelöscht werden. Außer kann es kontraproduktiv sein, zwei Antivirenscanner zugleich im Einsatz zu haben, weil sie sich gegenseitig blockieren können. In Folge wird die angestrebte IT-Sicherheit damit eher gefährdet als gesichert.

In manchen Fällen nehmen es Antivirenprogramme zu genau und blockieren harmlose Software oder sperren den Zugriff auf unbedenkliche Webseiten. Dann spricht man von „False Positives“. 

Tools, die das Betriebssystem „tunen“ oder „reinigen“ des Betriebssystems sind auch von zweifelhaftem Nutzen. Denn Windows inkludiert schon Funktionen wie die Datenträgerbereinigung und die Speicheroptimierung zur Freigabe von Platz auf der Festplatte. Ein sogenannter Registry-Cleaner kann dem Betriebssystem sogar Schaden zufügen, zudem ist Microsoft dafür bekannt, Kunden, die solche Programme nutzen, den Support zu verweigern.

Antivirusprogramm
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Der richtige Virenschutz

Private Nutzer von Windows verfügen mit dem Windows Defender über eine brauchbare Antivirenlösung, die Microsoft entwickelt hat und sich deshalb problemlos in Windows integriert. Andere kostenfreie Antivirenprogramme sind im Grunde Werbung für ihre kommerziellen Brüder

Für geschäftliche Nutzer ist Windows Defender wohl nicht die beste Wahl. Die Nutzung der Software erfordert eine aktive Beteiligung an Microsofts Reputationsdienst SpyNet. Findet Windows Defender verdächtige Dateien auf einem Rechner, lädt dieser sie ohne nachzufragen zu Microsoft hoch – im Zweifel auch vertrauliche Daten.

Professionelle Nutzer setzen daher stattdessen eher auf eine kommerzielle Antivirenlösung. Die meisten davon bieten die Option, das Hochladen verdächtiger Dateien zu unterbinden, selbst wenn das den Schutzgrad reduzieren kann. 

Um den richtigen Virenschutz zu finden, sollte man zunächst eine Testversion installieren. So kann man die Anwendung ausgiebig ausprobieren und entscheiden, ob das Paket den Anforderungen entspricht.

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